Thema „Wasser“ beim Kleinen Fest im Großen Garten wichtig
Das diesjährige Schwerpunktthema „Wasser“ beschäftigte den neuen künstlerischen Leiter der Veranstaltung vom „Kleinen Fest im großen Garten“, Casper de Vries, insbesondere am Premierentag, 10.7.2024, mit erwartungsvollen Blicken in den Abendhimmel. Die Hoffnung erfüllte sich leider nicht: an diesem Tag fiel das Kleine Fest tatsächlich und buchstäblich ins Wasser.
Zum Ende der folgenden Woche hatten dann kleine und große Teilnehmer sowie die über 100 Künstler aus 13 Ländern mit hochsommerlichen Temperaturen zu kämpfen. Ein Mix aus Circus, Tanz und Theater, Comedy, Musik und Magie auf 50 Bühnen bot Abwechslung für jeden Geschmack. Das Programm ist eingebunden in den wundervollen Herrenhäuser Barockgarten mit seiner schönen Wasserkunst an vielen Stellen.
Bühnen und Walkacts
Neben den bespielten Bühnen sorgten einzigartige „Walkacts“ für erstaunte Ausrufe und überraschende Begegnungen für kurzweilige Unterhaltung, während des gesamten Abends. So bekam zum Beispiel Reinier Sijpkens mit seinem Wasserkonzert mit Trompete und Drehorgel auf seinem bemalten tanzenden Boot bereits vor der Eröffnungsansprache auf der Graft „umherschippernd“ Applaus und anregende Gespräche entwickelten sich automatisch.
Auf der Showbühne 11 war schon 15 Minuten vor Vorstellungsbeginn die Tribüne voll besetzt und mitgebrachte Stühle und Decken erweiterten den Zuschauerbereich bis an den Rand der Bühne, was der Hauptprotagonist, die Marionette „Barti“ mit Wohlwollen zur Kenntnis nahm und in sein Programm integrierte. Barti, verbunden mit mehr als 40 kaum zu erkennenden Fäden, bewegt damit nicht nur seinen Körper, sondern auch seine Finger und sogar seine Gesichtszüge bis hin zur Perücke. Eigentlich möchte er nur in Ruhe Musik machen, doch wer ihm zuschaut kringelt sich vor Lachen.
Musik und Theater
Nicht zu überhören im Großen Garten ist die „Blaas of Glory“ und macht damit ihrem Namen alle Ehre. Acht Musiker in gestreiften Röhrenjeans begeistern als Spielmannszug mit Hardrock-Evergreens. Bewaffnet mit Sousaphon, Piccolo, Glockenspiel, Banjo, Akkordeon und mehrstimmigen Hintergrundharmonien verwandeln sie jedes Lied in ein unerwartetes Erlebnis – garantiert noch nie gesehen oder gehört in Hannover.
Man kann an einem Abend natürlich nicht alle Darbietungen besuchen, denn das bisher gewohnte Programmmuster von 20 Minuten gibt es unter Casper de Vries nicht mehr. Manche Shows sind kürzer andere oder wesentlich länger – wie Desimos Spezialclub an der Gracht oder das GOP–Varieté im Gartentheater.
Neues Zentrum im Barockgarten
Das Zentrum des „neuen“ Kleinen Festes im Großen Garten befindet sich um die Große Fontaine. Hier warten ein umfassendes Gastronomieangebot und zahlreiche Sitzgelegenheiten mit Tischen – und sogar Liegestühle verwöhnen den erschöpften Besucher. Auch kann man seine Füße in der Swoolish Garage (Fußbad) abkühlen oder auf einem fliegenden Teppich Platz nehmen. Am Ende des Abends verlieren sich die Gäste beim Hinausgehen auf den zahlreichen Wegen und können sich noch von Sacred Places verzaubern lassen, einer auf Wassernebel projizierten Tanzperformance.
Die Veranstaltung läuft noch bis zum 28.7.2024, 300 Karten sind jeweils noch an der Tageskasse erhältlich.
Joachim Otte/JPH
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