Weiberfastnacht in Sehnde im Stil der 20er
Der Karneval hat nun auch in Sehnde seit dem vergangenen Donnerstag, 16.02.2023, Einzug gehalten. Dieses Mal hieß das Motto der Weiberfastnacht „Zurück in die 20er“ und fast alle sieben Frauen hatten sich in die entsprechende Mode gekleidet.
Frühstück bei Jacoby
Nach dem schon traditionellen Frühstück bei Edeka Jacoby unter musikalischer Begleitung von Heiko Echelmeyer alias DJ Feierstier aus Gardelegen um 10 Uhr ging es nach dem Abschneiden der Krawatten von Timo und Günter Jacoby auf die Polonaise. Gut gestärkt zog man vorbei an Chips, Obst und Tiefkühlwaren durch die Regalbereiche. Nach dem Marsch durch den Supermarkt – unter dem Applaus aller Kunden – verabschiedeten sich die Frauen und machten sich auf den Weg zum Rathaus.
11.11 Uhr ins Rathaus
Unter der bewährten Führung der Organisatorin Traute Peukert drangen die nunmehr auf sieben „Weiber“ angewachsene Schar zum 19. Male um 11.11 Uhr ins Zimmer des Sehnder Bürgermeisters ein. Hausherr Olaf Kruse war inzwischen schon „Fastnachtserfahren“ und hatte den „Versöhnungssekt“ bereitgestellt. Dem Sturm auf die Führungszentrale der Stadt hatte sich auch erstmals seine eigene Frau Birgit Kruse angeschlossen. „Man hatte mich gefragt und ich habe zugesagt“, bestätigt sie und meint: „Bis jetzt hat das viel Spaß gemacht.“ Auch hier war der Song, den der DJ zum Einmarsch spielte, „Du hast mich tausendmal belogen“ von Andrea Berg. Eine politische Anspielung, wie sonst im Karneval aus der Bütt üblich, schlossen die Fastnachtsfrauen aber aus.
Seit 18 Jahren gehen wir durch Sehnde, erzählte Peukert der neuen Ersten Stadträtin Anne Günther, die erstmals dabei war, als dem Stadtoberhaupt die Kontrolle entglitt. Mit Kruse sei es inzwischen der zweite Bürgermeister, der in Sehnde von den „Weibern“ an Fastnacht heimgesucht werde. Nach rund 45 Minuten und einem zerschnittenen Schlips erlangten der Bürgermeister und seine Mitarbeiter wieder die Kontrolle über das Rathaus und die Karawane der Frauen zog weiter. So kehrte in der Verwaltung dann wieder die sonst übliche hektische Ruhe ein.
Zug durch die Mittelstraße
Sonst ging es an dieser Stelle dann in die Landeshauptstadt, um dort den hannoverschen Bürgermeister zu entmachten. Doch kurz vor Corona hatten die hannoverschen Karnevalsvereine die von den Sehnderinnen einst angestoßene und übernommene Erstürmung des Rathauses der Landeshauptstadt okkupiert und deshalb ging es gleich weiter in die Mittelstraße zum Schmuckgeschäft „Solitaire“. Hier erzwangen sie von Chefin Angelika Lipschus die Herausgabe von Sekt und Gebäck, ohne die sie die Räume nicht mehr verlassen wollten. Aber als sich dann auch hier die Vorräte dem Ende zuneigten, verließ die Gruppe das Geschäft wieder und begab sich zur Erholung von der schweren Arbeit der Raumbesetzungen ins Café Sozo.
Hier verlor sich später ihre Spur in den Weiten der Stadt…
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