Wertvolle Spende für die Sehnder Tafel
Mit einer wertvollen Spende überraschte der Lehrter Unternehmer Hasan Kurtulus einmal mehr die Sehnder Tafel. Im Beisein von Bürgermeister Olaf Kruse, dem Tafelleiter Hans-Jürgen Grethe und der Präsidentin des Civitan Clubs Sehnde, Renate Grethe, übergaben seine Tochter Selbi Kurtulus-Yavuz und seine Nichte Seda Dikici 100 Liter Sonnenblumenöl für die rund 150 durch die Tafel betreuten Familien. Davon sind aktuell 66 aus der Ukraine, 95 sind seit längerem Tafelkunden – sie summieren sich auf etwa 450 Personen. „Seit Februar haben sich die Tafelkunden fast verdoppelt“, sagt Hans-Jürgen Grethe als Tafelleiter.
Öl war knapp – Mehl wird es
„Wir haben derzeit noch drei Flaschen Öl gehabt“, fügt Renate Grethe bei der Übergabe hinzu, „da ist die Spende wie Weihnachten.“ Die Idee zu der Spende ist Kurtulus-Yavuz beim Backen mit ihrer Familie gekommen: „Wir wollten backen und hatten kein Öl. Als wir welches kaufen wollten, stellten wir den Mangel fest – und da kam die Idee mit der Spende.“ Das ist in der Zeit der geringer werdenden Spenden aus dem Firmenbereich der Geschäfte sehr wichtig. Denn die Tafel, so informierte Grethe die Spender, muss aufgrund des Andrangs und der zunehmenden Nutzerzahlen bereits an zwei Tagen in der Woche eine Ausgabe organisieren.
Auch muss die Tafel muss aufgrund dieser angespannten Lage Lebensmittel dazukaufen. Das ist satzungsgemäß eigentlich nicht zugelassen, aber die besondere Situation mit den Vertriebenen aus der Ukraine zeigt auch hier ihre Spuren. „Wir haben für die Flüchtlinge auch eine größere Spende an Kulturtaschen mit kleinem Inhalt vom Klinikum Wahrendorff bekommen“, erzählt Grethe, „die bei den Familien aus der Ukraine sehr gut ankommen.“ Jetzt kommt noch das Öl hinzu – wobei sich allerdings beim Mehl eine Knappheit abzeichnet.
Lösungen gesucht
„Auch unser Geld reicht nur noch für rund acht Wochen“, sagte Renate Grethe beim Rundgang mit den Gästen durch die Tafelräume. Mehr Nutzer bei gleichzeitigem geringerem Spendenaufkommen – ein Dilemma, das sich kaum auflösen lässt. Es sei denn, die deutsche Politik entschließt sich zu einem ähnlichen Schritt wie in Frankreich, das die Vernichtung von Lebensmitteln in den Geschäften untersagt hat.
Nach dem Rundgang ging es ans Ausladen der Spende, die für das kommende Wochenende noch einsortiert werden muss, um dann die Nutzer für eine Spende von einem oder zwei Euro je nach Familiengröße zu erfreuen.
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