Wir haben geredet: rund 40 Bürger beim 2. Open-Air-Stammtisch in Wassel
Wir sollten reden! Unter diesem Motto lädt die Wasseler SPD unregelmäßig zum Stammtisch ein, meist ins Restaurant Vassi. Jetzt hatte die SPD wieder eingeladen für Freitag, 27. September 2024, doch dieses Mal zum 2. Open-Air-Stammtisch an der Mehrzweckhalle Große Kampstraße. Trotz windig kalten Wetters waren rund 40 Besucher dabei: Jung und Alt, alteingesessene Wasseler und Neubürgerinnen oder auch aus Nachbargemeinden.
Politische Themenpalette diskutiert
Themen gab es reichlich. Endlich ist der Radweg nach Bilm fertig und die Kreisstraße wieder für den Verkehr freigegeben. Kopfschütteln gab es allerdings für die Pläne der Region, den Weg am Mittellandkanal als Radfahrer-Teerpiste, eventuell mit Beleuchtung, auszubauen. Und beim ÖPNV sitzt Wassel trotz Sprinti immer noch bestenfalls auf der Ersatzbank der 2. Liga. Im Mittelpunkt standen in diesem Jahr jedoch die Auswirkungen der jüngsten Landtagswahlergebnisse in den drei ostdeutschen Ländern. Ein Bürger wurde deutlich: „Wer glaubt, dass man die Politik den Bürgern nur besser erklären muss, hat nichts verstanden. Das bedeutet ja, dass wir Bürger offensichtlich zu blöd sind.“ Ein anderes Votum: „Die Politik muss uns zuhören. Die Erfolge von AFD und BSW sind ein ultimativer Handlungsauftrag an die bürgerlichen Parteien.“ Klar wurde, dass dabei auch die Parteien vor Ort gefordert sind – als Mittler zwischen Bürgern und Politikern in Bund und Land. Deshalb war es gut, dass die SPD-Landtagsabgeordnete Dr. Silke Lesemann dabei war und sich in Diskussionen einbringen konnte.
Sorgen auch in Wassel
Neben der Kritik an realitätsfernen politischen Entscheidungen, bürokratischen Vorschriften und Migration machen sich aber Sorgen um die wirtschaftliche Situation und den gesellschaftlichen Zusammenhalt deutlich bemerkbar. Und die Inflation ist nach wie vor ein heißes Eisen. Die Inflationsrate sinkt zwar, in wichtigen Bereichen der privaten Lebenshaltung – wie Lebensmitteln oder wohnbezogenen Kosten – ist auf hohem Niveau keine Entspannung zu spüren. Eines muss man in Berlin aber kapieren, der Dauerstreit in der Ampel geht auf die Nerven, und wenn es um wichtige Themen wie Migration geht, fordert man eine konstruktive Zusammenarbeit zwischen Regierung und Opposition, so ein wichtiges Fazit.
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